Eine schwache Muskulatur sollte nicht immer trainiert werden.

Ge­sund­heit

Wußten Sie, dass …
... ein Muskel schwach sein kann trotz umfangreichen Trainings?
... Knieschmerzen aufgrund einer Unterversorgung der Oberschenkelmuskulatur entstehen können?
... Leistenschmerzen ihre Ursachen in einer Fehlposition der Niere haben können?
... es über das Nervensystem eine Kommunikation zwischen Ihren Organen und Ihren Muskeln gibt?
... ein gestörtes Gleichgewicht im Darm zu Knieschmerzen führen kann?
... ein Bandscheibenvorfall aufgrund eines Beckenschiefstandes entstehen kann?
... eine Blinddarmnarbe Schulterschmerzen auslösen kann?
... ein Kieferknacken mit einer Beckenfehlstellung in Verbindung stehen kann?
... ein Sturz auf das Steißbein zu Schwindel führen kann?
... Schulterschmerzen auf der rechten Seite ihren Ursprung in der Leber haben können?

Knochen, Muskeln, Gelenke und Sehnen stellen die elementaren Teile unseres Stütz- und Bewegungsapparates dar, ohne die keine physische Bewegung möglich wäre. Wenn unsere Muskulatur überbelastet bzw. einseitig belastet wird, gerät der Bewegungsapparat aus dem Lot. 

Aktivieren vor Trainieren
In meiner Arbeit versuche ich vor allem herauszufinden, weshalb Muskeln nicht mehr funktionieren und in weiterer Folge Schmerzen und Blockaden im Körper entstehen. 

Physiologisch betrachtet müssen zuerst folgende Voraussetzungen erfüllt werden, damit ein Muskel gesund arbeiten und anschließend trainiert werden kann:

Wasserhaushalt
Bedarfsmenge: mindestens 3 % vom Körpergewicht pro Tag

Der Körper besteht aus rund 80% Wasser. Das Wasser ist in allen Organen, Zellen und Körperflüssigkeiten das bestimmende Element und befindet sich in einem ständigen Kreislauf. 
Das Blut im Körper besteht ca. aus 90 % Wasser und versorgt alle Organe, Muskeln und andere Körperzellen mit Nährstoffen und Sauerstoff – allen voran das Gehirn. 

Neben dem Blutkreislauf gibt es in unserem Körper ein weiteres System, das Lymphsystem. Dieses parallel verlaufende System transportiert täglich rund zwei Liter Gewebeflüssigkeit, die Lymphe. Dieses System ist eine Art Müllabfuhr unseres Körpers. (Trinken Sie zu wenig Flüssigkeit wird die Lymphe dickflüssiger und träge wodurch Schadstoffe schlechter abtransportiert werden können.)

Bereits ein geringer Flüssigkeitsmangel führt zu einer Reduktion der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit.

Praxistipps:

  • Trinken Sie mindestens 3 % Wasser vom Körpergewicht pro Tag
    (zB: 70 kg Körpergewicht = rund 2 Liter Wasser/Tag ohne körperlicher Anstrengung
  • Bewegen Sie sich täglich mehrmals (rund 10.000 Schritte/Tag)
  • Bauen Sie mindestens 1 x pro Tag einen 30-minütigen Spaziergang ein.

Ein konstanter Wassermangel kann zu einer Abschwächung der Muskulatur führen.

Sauerstoffzufuhr
bewusstes tiefes Atmen im Alltag - ausreichend Bewegung

Unsere Körperzellen – so auch unsere Organe und Muskeln, benötigen für Ihre Funktionen Energie. Diese erhalten sie über die Nährstoffe aus der aufgenommenen Nahrung. Damit die Nährstoffe optimal verwertet werden können, muss eine „kontrollierte Verbrennung“ in den Zellen stattfinden. Hierfür wird der Sauerstoff benötigt. 

Berufe in denen man viel sitzt, führen dazu, dass Menschen flach atmen. Diese flache Atmung bewirkt, dass die Belüftung der Lungen vorwiegend nur im oberen Bereich der Lungen stattfindet. 
Der Gasaustausch findet jedoch im unteren Bereich der Lungen statt. 
Demnach wird ein Teil der Lunge bei zu wenig körperlicher Tätigkeit unzureichend belüftet und in weiterer Folge zu wenig durchblutet. 

Praxistipps:

  • Verändern Sie immer wieder Ihre Positionen während Ihrer Arbeit und nehmen Sie vorwiegend eine aufrechte Sitzhaltung ein.
  • Reduzieren Sie Ihre Sitzgewohnheiten und arbeiten Sie immer wieder auch im Stehen.
  • Gähnen oder Seufzen Sie mehrmals am Tag.
  • Bewegen Sie sich regelmäßig im Freien zur besseren Belüftung und Durchblutung Ihrer Lungen
  • Trinken Sie regelmäßig ausreichend Wasser (mindestens 1,5 Liter) – siehe Punkt 1)

Sauerstoffmangel kann zu einer geschwächten Muskulatur führen.

Energielieferanten
ausgewogene Aufnahme von Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen

Bei einer Muskelkontraktion werden mechanische Kräfte im Muskelgewebe erzeugt. Diese Kräfte entstehen durch Umwandlung von chemischer in mechanischer Energie. Damit eine Muskelkontraktion erfolgen kann, wird ein Brennstoff benötigt.

Zu unseren Hauptnährstoffen zählen Eiweiß, Fette und Kohlenhydrate. Des Weiteren stellen Ballaststoffe, Mineralstoffe, Vitamine und ausreichend Wasser für unseren Stoffwechsel eine entscheidende Rolle dar. 

Damit unsere Muskeln optimal arbeiten können benötigen sie neben den zuvor erwähnten Hauptnährstoffen individuelle Nährstoffe. Ist einer dieser Nährstoffe nicht ausreichend im Blut vorhanden  schwächt dies den jeweiligen Muskel ab.

Praxistipps:

  • Achten Sie auf eine ausgewogene, ballaststoffreiche schadstoffarme Ernährung (wenig Giftstoffe wie etwa Alkohol, Nikotin und Medikamente)
  • Bewegen Sie sich regelmäßig um den Stoffwechsel anzukurbeln.
  • Trinken sie ausreichend siehe Punkt 1)

Ein Mangel an Nährstoffen kann die Muskulatur abschwächen.

nervale Versorgung
ausreichende Zufuhr von Nervenimpulsen

Damit unsere Muskulatur ausreichend mit Nervenimpulsen versorgt wird, müssen die Rezeptoren in den Gelenken ausreichend stimuliert werden. Rezeptoren leiten die Informationen aus Muskeln, Sehnen und Gelenken an das Zentralnervensystem im Gehirn weiter und sind entscheidend an der Durchführung der Bewegung beteiligt. Bewegen wir uns zu wenig im Alltag führt dies dazu, dass unsere Gelenke zu wenig stimuliert werden. Dies wiederum hat zur Folge dass unsere Muskulatur zu wenig mit Nervenimpulsen versorgt wird.

Praxistipps:

  • Bewegen Sie sich regelmäßig mehrmals pro Tag.
  • Unterbrechen Sie Ihren Arbeitsalltag mit gezielten Pausen.
  • Mindestens einmal am Tag sollten Sie sich für 30 Minuten ohne Unterbrechung bewegen.
  • Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Wirbelsäule in allen Ebenen/Richtungen bewegen: nach vorne beugen, nach hinten strecken, zur Seite drehen, zur Seite neigen.

Werden unsere Gelenke zu wenig stimuliert kann dies zur Abschwächung der Muskulatur führen.
 

gute Durchblutung
gewährleistet den Transport der Nährstoffe

Alle notwendigen Nährstoffe werden in unserer Muskulatur über das Blut transportiert. 
Kommt es zu einer Durchblutungsstörung, kann dieser Transport nicht mehr ausreichend stattfinden. 
Der Blutfluss vermindert sich in den Gefäßen was dazu führt, dass die Sauerstoffversorgung eingeschränkt ist wodurch der Muskel nicht mehr sein volles Kraftpotential ausschöpfen kann.

Für eine derartige Unterversorgung gibt es viele Gründe

  • Verengungen oder Verschlüsse von Gefäßen, Erkrankungen (der Arterien)
  • Fehlernährung, Rauchen, Bewegungsarmut
  • Muskelverspannungen

Praxistipps

  • Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung (nicht zu viel Fleisch)
  • Bewegen Sie sich regelmäßig am Tag.
  • Reduzieren Sie Ihre Sitzgewohnheiten und arbeiten Sie immer wieder auch im Stehen.

Findet zu wenig Durchblutung statt kann dies unsere Muskeln abschwächen.

Intakte Organe
Ungleichgewicht in Organen schwächt die dazugehörigen Muskeln

Muskeln und Organe kommunizieren über das Nervensystem miteinander. Das Nervensystem ist vor allem für das Aufnehmen und Verarbeiten von Reizen, die Kontrolle unserer Körperbewegungen sowie die Regulation der Organfunktionen zuständig.
Es gibt eine indirekte Nervenverbindung zwischen Muskeln und Organen wodurch eine Kommunikation zwischen ihnen möglich ist. Das Zentralnervensystem (ZNS) sendet über den Nerv den Befehl an die Muskulatur weiter, dass sie sich zusammen ziehen soll. Neben der Muskulatur wird auch das in Verbindung stehende Organ über den Nerv vom ZNS angeregt zu arbeiten.

Allgemein lässt sich sagen: Herrscht im Organ eine Dysbalance, geht diese Information an den Muskel weiter, was wiederum zu einer Dysfunktion des Muskels führen kann.

Beispiele für Muskel-Organ-Verbindungen:

  • Der vierköpfige Oberschenkelmuskel (M. rectus femoris) kommuniziert mit dem Dünndarm.
  • Der Deltamuskel / Schultermuskel (M. deltoideus) hängt mit den Lungen zusammen.
  • Der Lenden-Darmbeinmuskel (M. Iliopsoas) hat eine Verbindung mit den Nieren.

Praxistipps:

  • Achten Sie auf eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung.
  • Trinken Sie genug Wasser am Tag.
  • Achten Sie auf ein moderates Körpergewicht.
  • Bewegen Sie sich regelmäßig mehrmals pro Woche für mindestens 30 min.
  • Vermeiden Sie hohen Stresspegel.

Herrscht im Organ eine Dysbalance kann dies zu einer Muskelschwäche führen.

Craniosacrales System
aktiviert Selbstheilungskräfte im Körper

Das craniosacrale System setzt sich vorwiegend zusammen aus dem Schädel, der Wirbelsäule, dem Kreuzbein, den Gehirn- und Rückenmarkshäuten und der Gehirnflüssigkeit. 
Heute weiß man, dass die einzelnen Schädelknochen nicht starr miteinander verbunden sind, sondern sich rhythmisch bewegen.
Unfälle, Erkrankungen, Entzündungen, operative Eingriffe oder hohe Stressbelastungen wie etwa nach Geburten können die Strukturen des craniosacralen Systems in seiner Beweglichkeit einschränken.
Bei der craniosacralen Therapie handelt es sich um eine sanfte manuelle Behandlungsform bei der man mögliche Blockaden in diesem System mit minimalen gezielten Berührungen vor allem am Schädel und Kreuzbein des Patienten versucht aufzuspüren und zu lösen.
Ziel ist es, eine tiefgreifende Regeneration des Körpers anzustreben und die Selbstheilungskräfte im Körper zu aktivieren.

Blockaden im craniosacralen System können gewisse Muskeln abschwächen.

Meridiansystem
zuständig für den Energiehaushalt im Körper

Das Meridiansystem bezeichnet in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ein nicht sichtbares Netz aus elektromagnetischen Energieleitbahnen. Es reguliert den Energiehaushalt im Körper. Über die einzelnen Meridiane versucht man in der TCM den Energiefluss (durch den Körper) zu harmonisieren. Muskeln und Organe sind einem bestimmten Meridian zugeordnet. 

Eine Störung im Meridiansystem kann zu einer Muskelschwäche führen.

Stressbewältigung
Entspannungstechniken, Regeneration, Coaching

Ein chronischer Dauerstress (privat oder beruflich) kann schwerwiegende Auswirkungen auf das Gehirn und andere Organe (Herzkreislaufsystem, Magen-Darmtrakt u.a.) haben.

Früher, wohnten die Menschen noch in Höhlen und mussten bei einer Bedrohung zwischen Kampf und Flucht entscheiden. Heutzutage können wir nicht einfach vom Arbeitsplatz davon laufen bloß weil der Chef schreit oder die Kunden stressen.

Ein permanenter Stress kann beispielsweise dazu führen, dass sich im Darm Entzündungen bilden. Darmbakterien können absterben, Giftstoffe und Allergene können bis ins Blut gelangen.

Weiters kann ein Dauerstress dazu führen, dass sich das Fasziengewebe verhärtet. Durch freigesetzte Hormone werden die Faszien dauerhaft in Spannung gehalten, wodurch ähnliche Effekte wie bei Bewegungsmangel auftreten können.

Praxistipps:

  • Achten Sie auf ausreichende Regenerationspausen privat und beruflich.
  • Bewegen Sie sich regelmäßig mehrmals pro Woche für mindestens 30 min.
  • Bauen Sie Stress-Bewältigungsstrategien im Alltag ein:
    z.B: Entspannungstechniken, Coaching, Meditationen

Stress reduziert die Versorgung unserer Muskulatur und führt zur Abschwächung.

Die Körpereinheit funktioniert bei ausreichender Versorgung so, dass sie sich selbst erhalten und 
heilen kann!

Andrew Taylor Still

Das Dreieck der Gesundheit

Dieses Dreieck steht für Gleichgewicht im Körper.
Es arbeitet mit der Annahme, dass jede Erkrankung neben strukturellen und chemischen auch seelische Ursachen haben kann. 
Sind alle 3 Seiten des Dreiecks in Balance, liegt ein ausgeglichener Gesundheitszustand vor. 

Störungen im Körper können eine

  • strukturelle (z.B: Störungen an Gelenken, der Wirbelsäule oder im craniosacralen System)
  • chemische (z.B: Schwermetallbelastungen, Unverträglichkeiten, Herde,…)
  • psycho-emotionale (z.B: Stress,…) Ursache haben.

Bei chronischen Beschwerden treten Verschiebungen der Seiten auf. Jeder Bereich hat Einfluss auf den anderen. So können zum Beispiel Rückenschmerzen durch psychische Probleme ausgelöst werden.